Im BDSM gibt’s eine mystische Rolle, die oft die Fantasie und Faszination vieler Leute anregt –„der Dominante“. Dominanz, die mit Macht und Kontrolle einhergeht, ist eine Anziehungskraft, die sowohl erfahrene Praktizierende als auch neugierige Neulinge anzieht. Aber es geht nicht nur um Macht oder Gewalt, sondern auch um Verständnis, Verantwortung, gegenseitigen Respekt und vieles mehr. Der Dominante ist eine komplizierte und facettenreiche Rolle, die demjenigen, der diesen Titel trägt, viel abverlangt. Dieser Artikel soll Licht auf die rätselhafte Figur des „BDSM-Dominanten“ werfen und allen helfen, die sich fragen: „Wie kann man im BDSM dominant sein?“ Schnallt euch an (oder fesselt euch vielleicht?), während wir uns auf diese aufschlussreiche Reise begeben.
Definition von Dominanz und „dem Dominanten“
Wenn du den Begriff „Dominant“ im Zusammenhang mit BDSM hörst, welche Bilder kommen dir in den Sinn? Vielleicht eine Person in Lederkluft, die eine Peitsche schwingt? Oder Mr. Grey aus „50 Shades of Grey“? Das mag eine Facette dieser Rolle sein, aber Dominanz im BDSM geht weit über dieses Klischeebild hinaus.
Was ist ein Dominanter im BDSM?
Im Grunde ist ein Dominanter jemand, der in einem einvernehmlichen Machtwechsel (dem BDSM-Machtwechsel) eine Kontroll- oder Autoritätsrolle übernimmt. Das kann sich auf verschiedene Weise zeigen, von Befehlen und Aufgaben bis hin zu komplizierteren psychologischen Machtspielen. Es ist ein Tanz aus Kontrolle, Macht und dem Spiel mit dem Verstand, aber immer auf der Grundlage gegenseitigen Einverständnisses und Verständnisses, sonst ist es Machtmissbrauch und kann zu einem Problem werden. Es mag einfach klingen, dass jemand einfach „kontrolliert“, aber die Rolle des Dominanten hat viele verschiedene Aufgaben. Denn bei Dominanz geht es nicht nur darum, Befehle zu erteilen, sondern auch darum, Vertrauen aufzubauen, Kommunikation herzustellen, die Dynamik zu verstehen, die Dynamik zu verbessern, den Sub/Sklaven zu verbessern und auch sicherzustellen, dass man der submissiven Person und ihrer Unterwerfung als Geschenk würdig ist. Es geht darum, Kontrolle und Fürsorge in Einklang zu bringen. Es ist wie beim Kapitän eines Schiffes: Du steuerst den Kurs, bist aber auch für die Sicherheit und das Wohlergehen deiner Crew (oder in diesem Fall deiner Unterwürfigen) verantwortlich.
Die verschiedenen Facetten der Dominanz
Entgegen der landläufigen Meinung ist Dominanz kein einheitliches Konzept. Sie variiert genauso wie der Musikgeschmack der Menschen – von sanften Balladen bis hin zu rockigen Hymnen. Dominanz kann sanft sein, aber auch hart. Dominanz kann verbal oder körperlich sein. Dominanz kann auch eine Präsenz sein oder nur eine Geste. Dominanz ist eine Einstellung, Körperbeherrschung und Ausstrahlung. Wichtiger Hinweis zu Geschlecht und Dominanz: Ein weit verbreiteter Irrtum ist die Vorstellung, dass nur Männer dominant sein können. Gib das Stichwort „bdsm dominanter Mann“ ein, und du findest eine Fülle von Informationen. Dominante Menschen können jedoch jedes Geschlecht, jede sexuelle Orientierung und jede Identität haben. Es gibt dominante Frauen, dominante Menschen, die sich nicht einem Geschlecht zuordnen, und alles dazwischen, die alle ihre eigene Note in die BDSM-Welt einbringen. Die häufigsten Arten von Dominanten:
- Sinnliche Dominanten: Das sind Dominanten, die Freude daran haben, ihre Unterwürfigen zu verwöhnen. Denk dabei an Massagen, Streicheln und das Verwöhnen der Sinne.
- Disziplinäre: Sie leben für Regeln und Vorschriften. Wenn du dich schon immer mal wie ein Lehrer fühlen wolltest, könnte das genau das Richtige für dich sein!
- Sadisten: Sie haben Spaß daran, anderen Schmerzen zuzufügen (immer einvernehmlich). Denk dran, es geht um Ausgewogenheit, denn ihre Gegenstücke, die Masochisten, genießen es, diese Schmerzen zu empfangen.
- Meister/Herrin: Diese Dynamik beinhaltet oft ein tieferes Maß an Kontrolle, das sich manchmal auf verschiedene Aspekte des Lebens des Unterwürfigen erstreckt.
- Bändiger oder Trainer: Diese Dominanten genießen es, ihre Unterwürfigen zu „trainieren“ und geben ihnen oft Aufgaben und Ziele vor.
Und es gibt noch Dutzende weitere Varianten – aber das ist ja das Schöne an BDSM: Es ist ein riesiger Spielplatz für eigene Fantasien und Wünsche. Du kannst wählen, kombinieren oder sogar deinen eigenen Stil erfinden. Wichtig ist, dass du die richtige Dynamik mit deinem Sub findest und eine gute Basis für euch beide schaffst.
Dominante vs. Unterwürfige: Ein vergleichender Blick
Was ist also der Unterschied zwischen den BDSM-Rollen „Dominante und Unterwürfige“? Auf den ersten Blick scheinen sie gegensätzlich zu sein. Der eine führt, der andere folgt. Der eine befiehlt, der andere gehorcht. Aber ist es wirklich so schwarz-weiß? Tauchen wir in eine vergleichende Analyse ein, um die Nuancen dieser Rollen besser zu verstehen.
Ich übernehme mal von meinem Englischen Artikel die Übersicht.
Dominants (Doms) | Submissives (Subs) | |
---|---|---|
Primary Role | Leader, guide, protector | Follower, the one being guided, protected |
Power Dynamic | Holds the power in the dynamic | Surrenders the power |
Typical Responsibilities | Ensuring safety, setting rules, guiding the scene | Following set rules, communicating boundaries |
Emotional Investment | Caring for, understanding, and reading the submissive | Trusting the dominant, sharing vulnerabilities |
Common Tools/Accessories | Whips, ropes, commands, restraints | Collars, gags, blindfolds |
Potential Challenges | Overstepping boundaries, neglecting aftercare | Not communicating limits, neglecting self-care |
Reward | Satisfaction from control, fulfillment from guiding | Pleasure from surrender, joy in obedience |
Der Einstieg in die Dominanz: „Wie man ein Dominanter im BDSM wird“
So, jetzt hast du die informative Vorspeise genossen und bist hungrig auf den Hauptgang: die Anleitung zur Dominanz. Egal, ob du ein neugieriges Kätzchen oder ein brüllender Löwe bist, der Schritt in die dominante Rolle kann sowohl aufregend als auch beängstigend sein. Aber keine Angst! Hier ist ein Leitfaden, der dir hilft, dich in diesem aufregenden Terrain zurechtzufinden.
- Selbstbewusstsein und Selbstreflexion: Bevor du die dominante Rolle annimmst (oder die Lederstiefel anziehst), nimm dir einen Moment Zeit zum Nachdenken. Warum fühlst du dich zur Dominanz hingezogen? Ist es die Kontrolle, die Verantwortung, die erotische Spannung oder eine Mischung aus allem? Wenn du deine Beweggründe verstehst, kannst du deine Reise besser steuern und vermeiden, dass du missbräuchliche Verhaltensweisen entwickelst und aus den falschen Motiven handelst, was in Zukunft zu Problemen führen kann.
- Wissen ist Macht: Um ein erfahrener Dominanter zu werden, musst du dich mit Wissen ausstatten. Lies, recherchiere, besuche Workshops. Und denk daran, Google kann dein bester Freund sein! Tauche ein in Suchanfragen wie „Wie werde ich ein dominanter BDSM-Partner?“ oder „Dominanter BDSM-Mann“, um Einblicke zu gewinnen. Auch ich habe bei Null angefangen und nach vielen Erfahrungen habe ich mir einen Wissensschatz angeeignet (den ich auch hier teile).
- Vertrauen aufbauen: Bei Dominanz geht es nicht um reine Macht, sondern um Vertrauen. Schafft eine offene Kommunikation mit eurer Partnerin oder eurem Sub. Sprecht über Wünsche, Grenzen, Safewords und Nachsorge. Als Dominanter hast du die Verantwortung, insbesondere in Rollen wie „Daddy Dom“ oder „Slave Owner“, und musst dich um viele Dinge kümmern. Die Sub muss wissen, dass sie dir voll und ganz vertrauen kann.
- Grenzen setzen: Es ist wichtig, die Grenzen deiner Sub zu kennen, aber auch deine eigenen. Dominanz heißt nicht, dass du alles kannst. Es ist okay, wenn es Bereiche gibt, in denen du dich nicht wohlfühlst. Sei dir bewusst, was du kannst und was nicht, und sag es ihr.
- Experimentiere und entwickle dich weiter: Fang mit leichten Dominanzhandlungen an, vielleicht mit Rollenspielen oder einfachen Befehlen. Wenn du selbstbewusster wirst, kannst du tiefer einsteigen. Es ist wie beim Kochen lernen: Du fängst vielleicht mit Toast an, aber bald wirst du Gourmetgerichte zaubern.
- Nachsorge: Achte nach der Session darauf, dass es dir und deiner Sub emotional und körperlich gut geht. Biete Trost, sprich über die Session und kuschel, wenn dir das gefällt!
- Kontinuierliches Wachstum: Die BDSM-Welt ist riesig. Lerne weiter, entwickle dich weiter und verfeinere deinen dominanten Stil. Auch ich entwickle mich ständig weiter und jeder Sub und jede Interaktion gibt mir eine weitere Lektion, um mehr zu lernen und besser zu werden.
Vergiss niemals: In die dominante Rolle zu schlüpfen ist wie eine neue Tanzfigur zu lernen. Am Anfang wirst du vielleicht stolpern oder einen Takt verpassen, aber mit etwas Übung wirst du mühelos über den Boden gleiten und mit Anmut und Selbstvertrauen führen.
Verantwortung und Ethik als Dominanter
Es gibt ein bekanntes Sprichwort: „Mit großer Macht kommt große Verantwortung“. Das könnte nicht zutreffender sein, wenn es um die Rolle des Dominanten im BDSM geht. Ein echter Dominant ist keine lederne, peitschenschwingende Karikatur, sondern eine Person, die Vertrauen, Verständnis und Integrität ausstrahlt. Welche ethischen Grundsätze sollten wir von einem guten Dominanten erwarten? Erinnern wir uns: Dominanz im BDSM ist nicht nur eine Rolle, sondern auch eine Verantwortung. Es geht nicht darum, ungezügelte Macht auszuüben, sondern mit Sorgfalt, Verständnis und Respekt zu führen.
- Einvernehmlichkeit ist oberstes Gebot: Im Mittelpunkt jeder BDSM-Interaktion steht die goldene Regel der Einvernehmlichkeit. Jede Handlung, jeder Befehl, jede Berührung sollte mit eurer Einwilligung erfolgen. Wenn euer Submissiver nicht einverstanden ist, ist das ein No-Go.
- Klare Kommunikation: Nein, Dominante sind keine Gedankenleser und das wird auch nicht von ihnen erwartet. Es ist wichtig, regelmäßig mit deinem Untergebenen zu sprechen, seine Grenzen zu besprechen und um Feedback zu bitten. Ein einfaches „Ist das okay?“ kann viel bewirken.
- Emotionale Intelligenz: Dominanz bedeutet nicht nur körperliche Kontrolle, sondern auch, Emotionen zu verstehen, Körpersprache zu interpretieren und zu wissen, wann man Druck ausüben und wann man sich zurückziehen muss. Es ist wie bei einem Dirigenten, der die Stimmung des Orchesters spürt und entsprechend dirigiert.
- Sicher, vernünftig, einvernehmlich (SSC): Egal, welches Konzept du verwendest (SSC, RACK, PRISM, CCCC usw.), dieses Mantra der Sicherheit, Vernunft und Einvernehmlichkeit ist so ziemlich die Grundlage von BDSM. Stelle sicher, dass alle Aktivitäten sicher (risikobewusst), vernünftig (klar) und einvernehmlich sind.
- Nachsorge ist ein Muss: Nach einer BDSM-Session können sowohl der Dominante als auch der Unterwürfige eine Reihe von Emotionen empfinden. Sei fürsorglich, verständnisvoll und tröstend. Es ist wie das Abkühlen nach dem Training; es hilft dir, wieder in einen neutralen Zustand zurückzufinden.
- Respektiert Grenzen: Genauso wie Dominante die Grenzen der Unterwürfigen respektieren, ist es wichtig, dass Unterwürfige die Grenzen der Dominanten respektieren. Das ist keine Einbahnstraße. Und wenn Grenzen komplett ignoriert werden, ist das ein klares No-Go. Edging (wenn vereinbart) kann ein anderes Szenario sein, das ihr ausprobieren könnt, aber auch das sollte einvernehmlich sein.
Häufige Missverständnisse und Mythen über Doms und Dominanz
Wie bei den meisten Dingen, die im Schatten des Mainstreams lauern, ist auch die Rolle des Dominanten im BDSM von Mythen, Missverständnissen und schlichten Unwahrheiten umgeben. Es ist wichtig, diese Mythen zu widerlegen, um ein gesundes Verständnis und eine Wertschätzung der dominanten Rolle zu fördern. Es ist immer ratsam, sich BDSM mit einer offenen Haltung und Wissensdurst zu nähern, anstatt sich auf Stereotypen und Missverständnisse zu verlassen.
Mythos 1: Dominante sind missbräuchlich
Das häufigste und schädlichste Vorurteil ist die Gleichsetzung von BDSM-Dominanz mit Missbrauch. Die Einvernehmlichkeit unterscheidet BDSM von Missbrauch, was in der Community allgemein bekannt ist und von den meisten auch gelebt wird. Dominante und devote Personen beteiligen sich freiwillig und einvernehmlich an Machtspielen, so dass es überhaupt keinen Missbrauch gibt, wenn beide einverstanden sind. Wenn es keinen Konsens gibt und sie es im Namen von „BDSM“ tun, dann missbrauchen sie tatsächlich ihren Partner und den Namen von BDSM.
Mythos 2: Dominante kümmern sich nicht um ihre Submissiven
Ganz im Gegenteil! Ein guter Dominant kümmert sich um das Wohlergehen, die Sicherheit und das Vergnügen seines Untergebenen. Es geht nicht darum, jemanden für die eigenen Wünsche zu benutzen, sondern um einen gegenseitigen Tanz des Vertrauens und der Befriedigung. Ich zum Beispiel investiere viel Arbeit und Zeit in meine Untergebenen. Ich unterstütze sie persönlich, in ihrem Leben, in ihrem Beruf und auch sexuell, damit sie neue Höhen erreichen und die beste Version ihrer selbst sein können. Denn ich kenne den Wert der Unterwerfung und im Gegenzug beschütze, fördere und pflege ich meine Untergebenen.
Mythos 3: Alle Dominanten sind „hart“ und „beängstigend“.
Dominanz hat viele Facetten, von sanft und fürsorglich bis streng und intensiv. Nicht alle Dominanten brüllen Befehle oder knallen mit der Peitsche. Manche flüstern nur leise Befehle oder führen mit sanfter Hand. Das ist eher eine persönliche Vorliebe und hängt auch von der Machtdynamik ab. Ich zum Beispiel liebe es, sanft zu sein, mit einem einfachen Signal zu kontrollieren oder die Sub nur mit meinem Willen und meiner Präsenz zu kontrollieren, aber ich liebe es auch, mit der Peitsche zu knallen, Befehle zu geben und ein strenger, harter und „beängstigender“ Dom zu sein, damit sie die Macht und die Kraft spürt. All das geschieht nur mit gegenseitigem Verständnis und im normalen Leben bin ich auch nur ein ganz normaler Kerl. Also, wie die meisten Dominanten da draußen, bin ich nur ein ganz normaler Typ, von dem niemand so etwas erwarten würde, weil ich sehr fürsorglich, hilfsbereit, sanft und bodenständig bin. Du wirst vielleicht überrascht sein, wie viele Dominanten du kennst, von denen du nichts über ihre dominante Seite weißt.
Mythos 4: Dominanten wollen immer Sex
BDSM bedeutet nicht immer Sex. Manche Dominanten genießen das Machtspiel, die Dynamik und die Kontrolle auch ohne sexuelle Aktivitäten. In der Szene gibt es sogar viele Dominante, die jahrelang keinen Sex mit ihren Submissiven hatten. Sex kann also ein Teil von Dominanz sein, muss es aber nicht. Es ist eher wie Tanzen … ein Spiel zweier Partner, die miteinander interagieren.
Mythos 5: Dominanten haben keine Schwächen
Auch wenn sie während einer Szene die Kontrolle haben, haben Dominante wie alle anderen Gefühle, sind verletzlich und unsicher. Sie sind keine emotionslosen Statuen, sondern Menschen, die auch Aufmerksamkeit und Verständnis brauchen. Wenn man sagt, dass man ein Dom ist, und vor allem, wenn man sagt, dass man ein Sadist ist, wird man oft stereotypisiert. Dominante haben auch Gefühle wie Liebe, Enttäuschung und vieles mehr. Es ist eine sexuelle Präferenz, aber das bedeutet nicht, dass Dominante Menschen zweiter Klasse oder herzlos sind. Deshalb sollte auch Respekt von Dom zu Sub und umgekehrt gezeigt werden.
Mythos 6: Wenn du im echten Leben dominant bist, bist du auch im BDSM dominant (und umgekehrt)
Die Rollen im Schlafzimmer (oder Dungeon) spiegeln nicht immer die Rollen im Alltag wider. Ein CEO kann tagsüber unterwürfig sein und nachts die Kontrolle abgeben, und eine Hausfrau kann beim BDSM das Sagen haben. Natürlich sind die meisten Menschen im wirklichen Leben und auch in ihrem Sexualleben eher dominant, aber das sagt nichts darüber aus, wer jemand wirklich ist.
Werkzeuge des Handwerks und dominante Praktiken
Nach dieser Einführung und dem Ausräumen einiger Mythen kommen wir nun zu einem etwas konkreteren Thema. So wie ein Koch seine bewährten Pfannenwender braucht, so haben auch Dominanten ihre eigenen Werkzeuge und Techniken. Tauchen wir ein in diesen faszinierenden Werkzeugkasten und die damit verbundenen Praktiken. Eine vollständige Liste der Spielzeuge und Werkzeuge findet sich in der vollständigen BDSM-Checkliste mit über 300 Themen. Hier nur eine kurze Einführung, ohne zu sehr ins Detail zu gehen:
1. Physische Werkzeuge:
- Seile und Fesseln: Von Seidenseilen bis hin zu Ledermanschetten werden diese für Bondage verwendet, um sicherzustellen, dass der Unterwürfige gefesselt und bewegungsunfähig ist, was seine Sinne schärft.
- Peitschen, Paddel und Flogger: Instrumente für Schlagspiele. Sie variieren in ihrer Intensität und Wirkung. Denk daran, es geht nicht darum, Schmerzen zuzufügen, sondern einvernehmlich durch Schmerz Lust zu erzeugen.
- Augenbinden und Knebel: Diese Hilfsmittel steigern die anderen Sinne des Unterwürfigen, indem sie ihm die Sicht oder die Sprache nehmen.
- Halsbänder: In BDSM haben Halsbänder oft eine symbolische Bedeutung und stehen für Besitz oder Verpflichtung zwischen dem Dominanten und dem Unterwürfigen. Sie sind daher ein tolles Hilfsmittel für Anfänger, um der Machtdynamik ein Symbol zu geben. (Weitere Informationen findest du unter „Collaring“.)
- Wartenbergräder und Federn: Hilfsmittel für Sinnesreize, die die Haut stimulieren und die Sinne necken. Sei kreativ, du kannst auch andere Gegenstände verwenden.
2. Psychologische Hilfsmittel:
- Befehle und Regeln: Lege Richtlinien oder Aufgaben fest, die der Unterwürfige befolgen muss.
- Rollenspiele: Szenarien, in denen der Dominante und der Unterwürfige bestimmte Rollen übernehmen (z. B. Lehrer-Schüler, Chef-Angestellter).
- Demütigungsspiele: Für diejenigen, die einvernehmlich Freude daran haben, gedemütigt zu werden. Dies erfordert ein hohes Maß an Vertrauen und Verständnis.
- Edge Play: Grenzen bis zum Äußersten ausreizen (immer einvernehmlich). Dies kann das Spiel mit Angst, Atemkontrolle oder andere intensive Praktiken beinhalten.
3. Sicherheitswerkzeuge:
- Sicherheitswörter: Vorab festgelegte Wörter oder Signale, um anzuzeigen, dass man aufhören oder langsamer machen soll. Stell dir das wie eine Notbremse auf deiner BDSM-Reise vor, die besonders für Anfänger empfohlen wird.
- Erste-Hilfe-Set: Besonders wichtig, wenn du Praktiken ausübst, die zu leichten Verletzungen führen können. Wenn du dich auf Blutspiele einlässt, solltest du Dinge wie blutstillende Mittel oder antiseptische Lösungen in Betracht ziehen. Sicherheit geht vor!
4. Nachsorge-Hilfsmittel:
- Decken, Komfortessen und Musik: Nach der Session kannst du damit den Submissiven (und manchmal auch den Dominanten) trösten und wieder in einen neutralen emotionalen Zustand bringen. Das sollte immer auf die Bedürfnisse des Subs zugeschnitten sein und regelmäßig aktualisiert werden, damit eine angenehme Umgebung herrscht und alles bereit ist.
Der Umgang mit diesen Hilfsmitteln und Techniken erfordert Verantwortung. Die Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen und das gegenseitige Einverständnis ist das oberste Gebot. Wichtig ist auch eine kontinuierliche Weiterbildung, z.B. durch Workshops oder Mentoren.
Mögliche Fallstricke und Umgang mit Fehlern
Den Weg der Dominanz zu gehen, kann mit einer Reise durch ein Labyrinth verglichen werden. Die Erfahrung kann unglaublich bereichernd sein, aber auch voller potentieller Irrwege. Viele Neulinge und Anfänger machen auf ihrem Weg oft viele Fehler. Manche sind geringfügig, andere haben schwerwiegende Folgen bis hin zum Trauma. Deshalb solltest du besonders vorsichtig sein, wenn du dich auf extreme Spiele einlässt.
- Grenzen überschreiten: Der Reiz der Kontrolle kann Dominante manchmal dazu verleiten, zu weit zu gehen und möglicherweise die Grenzen einer Submissiven oder sogar ihre Hard Limits zu überschreiten. Denken Sie immer daran: Respekt und Einverständnis sind oberstes Gebot. Wenn Sie jemals eine Grenze überschreiten, entschuldigen Sie sich, sprechen Sie darüber und lernen Sie daraus, aber versuchen Sie auch, diese Grenzen besser zu besprechen. Wenn es einmal passiert, ist es ein Fehler, aber wenn Sie die Grenzen der Submissiven ständig missachten, ist es tatsächlich Missbrauch.
- Nachsorge vernachlässigen: Wenn du keine richtige Nachsorge leistest, können sich sowohl Dominante als auch Unterwürfige emotional ausgelaugt fühlen, was manchmal auch zu größeren Problemen führen kann. Nachsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Stelle immer sicher, dass du dir Zeit für diesen wichtigen Schritt nimmst.
- Regelmäßige Kontrollen: Wenn du in der dominanten Rolle bist, ist es wichtig, die Reaktionen deines Partners zu beobachten. Regelmäßige Kontrollen, auch wenn es nur ein Blick oder eine leise Frage ist, können einen großen Unterschied machen. Manchmal ist es besser, eine Frage mehr zu stellen.
- In Stereotypen verfallen: Nicht jeder Dominante muss in die Schublade eines Lederbekleideten, Peitschen schwingenden Vollstreckers passen. Sei authentisch – finde deinen eigenen Stil und stehe dazu. Lass dir deine dominante Persönlichkeit nicht von Hollywood oder der Popkultur vorschreiben. Vor allem viele Männer wollen dominant sein und „Mr. Grey“ spielen, und dadurch werden sie unecht und sogar gefährlich.
- Sich nicht weiterbilden: Wie jede andere Fähigkeit erfordert auch Dominanz Wissen und Übung. Strebe immer danach, mehr zu lernen, besuche Workshops und engagiere dich in der BDSM-Community.
- Die eigenen Grenzen nicht erkennen: Dominante sind keine unbesiegbaren Superhelden (auch wenn ein Umhang ein lustiges Accessoire sein kann). Erkenne deine Grenzen, sowohl emotional als auch körperlich, und stelle sicher, dass sie kommuniziert und respektiert werden. Kommuniziere dies auch unbedingt mit deinem Sub, da Kommunikation der Schlüssel ist.
- Fehler nicht anerkennen: Niemand ist perfekt, auch Dominante nicht. Wenn du einen Fehler machst, steh dazu. Entschuldige dich, sprich mit deinem Partner darüber und sieh es als Chance, etwas zu lernen. Lerne, mit deinen Fehlern umzugehen.
Fazit: Die persönliche Odyssee eines Doms
Die bunte Welt des BDSM ist faszinierend und nicht jeder muss dominant sein. Es ist in Ordnung, seinen eigenen Zugang zu BDSM zu finden, seine eigenen Wünsche, Fetische und Vorlieben. Es gibt nicht nur fünfzig Nuancen, sondern eher fünftausend, und ich persönlich habe versucht, sie alle auszuprobieren. Meine Reise? Eine Achterbahnfahrt des Lernens, von tiefem Eintauchen in Foren bis zum Abhaken von Erfahrungen in einer Excel-Tabelle (ja, sogar Excel war nötig, um alles auf meiner Reise zu organisieren, so viel gab es zu entdecken – und Organisation ist schließlich auch eine Form der Herrschaft! Ironischerweise unterwarf ich mich einmal einer Domina und ließ mich von ihr für eine Sitzung führen. Warum? Weil Kompetenz die größte Stärke einer Domina ist. Man kann die Zügel der Macht nicht wirklich verstehen, wenn man nicht auf der anderen Seite gestanden hat, und man weiß nie, was wichtig ist, bis es für einen selbst wichtig wird. Dominant zu sein bedeutet, ständig zu lernen, zu wachsen und sich selbst besser kennen zu lernen. Die Welt des BDSM ist riesig, und auf meiner unermüdlichen Suche, jeden Winkel zu erforschen, bin ich zu einer tiefen Erkenntnis gelangt: Seinen Wünschen treu zu bleiben und sich in ihren unzähligen Ausdrucksformen zu verlieren, ist eine der lohnendsten Aufgaben im Leben. Ich würde meine Reise gegen nichts auf der Welt eintauschen wollen, und du solltest das auch nicht. Egal, ob du dominieren oder dich unterwerfen möchtest, denk daran: In der Welt des BDSM gibt es immer mehr zu entdecken, zu lernen und zu erleben. Und glaub mir, du willst nichts davon verpassen. Viel Spaß beim Entdecken! 🖤